Vulkanausbruch auf La Palma

Die Katastrophe auf La Palma, der jüngsten aller kanarischen Vulkaninseln, kam nicht von ungefähr. Bereits Wochen vorher hatten die Autoritäten die Gefahr eines Ausbruchs auf die Gefahrenstufe „Gelb“ gesetzt.
Eigentlich wäre ja für das Wochenende mindestens Gefahrenstufe „Orange“ notwendig gewesen, aber es war – wie gesagt – Wochenende. Und das wollte sich natürlich kein Politiker schon im Vorfeld versauen. Also blieb es bei „Gelb“.
Dann aber – pünktlich am Sonntag – spuckte der Vulkan „Cumbre Vieja“ Rauch, Asche und glühende Lava gleich aus 15 Schloten.
20 Jahre lang (seit 1971) war er friedlich gewesen. Obwohl er ständig mit kleinen Erdbeben daran erinnerte, dass sich in seinen Tiefen etwas regte: Dort brodelte der Magma-Kessel.
Jetzt machten die Kanaren mobil. Noch in der Nacht zum Montag wurden 5000 Einwohner evakuiert. Armas und Olsen schipperten sofort Armee, Feuerwehren und Katastrophenschutz auf die Insel.
Auch Gomera drehte am Rad. Soziale Netzwerke – vor allem deutsch-gomerianische – gaben stündlich „Frontberichte“ und speisten nach Kräften Weltuntergangs-Szenarien. Es gab mal wieder die seit Jahrzehnten immer wiederkehrende Frage nach der Stabilität der Westflanke der Insel und insbesondere des Vulkangebäudes der Cumbre Vieja.
Seit vor 20 Jahren einige Forscher die Möglichkeit eines größeren Einsturzes der Westflanke der Cumbre Vieja und damit die Entstehung eines Mega-Tsunamis andeuteten, ist die Angst vor einem solchen katastrophalen Ereignis nicht nur auf Gomera weit verbreitet. Medien (und nicht nur die BILD-Zeitung) rührten weiterhin Sensationsmeldungen von dem katastrophalen Ereignis eines großen gravitativen Erdrutsches an der Westflanke des Vulkans Cumbre Vieja an.
Die wilden Theorien gehen von einem Super-Tsunami aus, der durch den Einsturz der gesamten Westflanke La Palmas ausgelöst wird. 200 Meter hoch soll die Welle werden, die auch Gomera total überspült.
Im Jahre 2004 erschien dann auch noch der Thriller „Der Schwarm“ des deutschen Schriftstellers Frank Schätzing.
Damit waren dann mal wieder alle Voraussetzungen für gomerianische Verschwörungstheorien geschaffen.
Bald gab es giftige Wolken, die von La Palma aus ganz Gomera – ach was – den gesamten Archipel bis tief nach Zentraleuropa hinein mit saurem Regen und Lungenentzündungen vergifteten.
Aber was auch geschieht, wir bleiben dran! Zur Zeit mit Besen, Kehrblech und einem großen Ascheimer.