Es ist an der Zeit, all jenen einmal von Herzen zu danken, die durch ihr lustiges Leben auf einer der schönsten Inseln der Welt, diese abgedrehte Strandpostille überhaupt erst möglich machen. Von Ausgabe zu Ausgabe dürfen wir (und damit auch Sie) teilhaben an all den wunderbaren Geschichten und kühnen Gedanken, den tollen Plänen und Wahnsinns-Projekten all jener Querdenker, die unsere Insel und den kümmerlichen Rest der Welt immer wieder mit Neuem überraschen. Und was schließlich wäre der Valle-Bote, würde er nicht Ausgabe für Ausgabe über die heiteren und oft schier unglaublichen Irrungen und Wirrungen all jener berichten können, die sich vor dem Elend der Welt dermaleinst hierher geflüchtet haben? Ohne sie wäre das verträumte Gomera doch nie im Leben eine „Insel der Beknackten“ geworden. Oder doch?
Manchmal hegen wir ja noch Hoffnung im Herzen, dass es trotz Globalisierung, Klimawandel und Wirtschaftsaufschwung (oder gerade deshalb) immer noch ein paar lustige Vögel gibt, die uns mit dem Elend der überbordenden Normalität und der allgegenwärtig nagenden Sorge um eine immer ersprießlichere Wertschöpfung nicht allein lassen.
Es kommt allerdings nicht allein darauf an, bescheuerte Ideen zu haben und sie auf Gomera in die Tat umzusetzen – genau so wichtig ist es, dass man hinterher selbst darüber lachen kann, wenn sie der Valle-Bote anschließend in literarisch anspruchsvoller Form würdigt. Da hapert es zwar leider oft, aber da muss man dann durch. Jeder ist eben mal dran. Dass uns auf Gomera die Beknackten völlig wegsterben, ist allerdings kaum anzunehmen. Dafür scheint ja auch die Sonne hier viel zu heftig.
Und so kommen heute zwar zunehmend Auswanderer auf die Insel, die noch voll den ungestümen Gestaltungswillen ihrer heimatlichen Umwelt und Erziehung in den Hirnen haben (und damit eigentlich auf „normalen“ Inseln wie Mallorca oder Teneriffa ein weit weniger gewöhnungsbedürftiges Habitat anträfen) – aber das gibt sich. Hat der Neugomerianer erst einmal ein ganzes Jahr am Stück auf unserer Insel überlebt, dann hat auch er einen Hammer. Der ist ihm in aller Regel natürlich nicht bewusst, weil er immer noch fest der Meinung ist, er sei doch eigentlich trotz allem (und gemessen an all den anderen) noch einigermaßen normal geblieben. Aber spätestens wenn er dann im Valle-Boten eine erste Rezension seiner Eingewöhnungsphase liest, weiß er genau was Sache ist. Und erst dann gehört er so richtig zu uns.
Es muss ja nicht immer gleich ein Automuseum oder eine Piratenburg am Dingens der Welt sein. Meist reicht als Einstand schon originelle Erlebnisgastronomie, Drachenfliegen oder ein lustiger Rock-&-Roll-Schuppen im Untergeschoss eines Mehrfamilienhauses, um unsere Redaktion in freudige Erregung zu versetzen.
Wenn wir schon keine „normalen“ Massenmörder, Geisterfahrer oder Frauen haben, die ihre Babys in Blumentöpfen beerdigen – mit irgendwas müssen ja auch wir abgedrehten Maulwerksgesellen am Rande der besiedelten Welt unser Blättchen voll kriegen.
Und so sagen wir Euch allen von ganzem Herzen Danke. Danke dafür, dass Ihr trotz allem immer noch so herrlich bescheuert seid.