Nach dem großen Feuer

Wir bauen El Guro wieder auf!
Kaum war der erste Schock verdaut, da wurde gemeinsam in die Hände gespuckt. Angeködert mit reichlich gespendetem Bier (”Bodegita del Medio” und “Bar La Goleta”) sowie handfestem Catering von “Pan de Vueltas”, machten sich Kolonnen von Freiwilligen unter Yogis Leitung auf den beschwerlichen Marsch in die Berge, um den abgebrannten Landsleuten von El Guro zu Hilfe zu eilen.
Wenn man den Residentinnen bei dieser Arbeit zusah, fühlte man sich an die Trümmerfrauen nach dem 2. Weltkrieg erinnert. Und während die Frauen ackerten, taten die meisten Männer das, was sie auch sonst am liebsten taten: Sie saßen im Schatten, tranken Bier und diskutierten den geplanten Fortschritt der Arbeiten.
Dennoch wurde in kurzer Zeit viel geschafft. Bald türmten sich unten an der Hauptstraße Berge von verglühten Haushaltsgeräten, Herden, Waschmaschinen, Fernsehern und was sonst noch so alles in den Häusern verbrannt war.
Dann kam der Aufruf der Gemeinde, in all dem Abraum seien mit Sicherheit auch giftige Stoffe verborgen, die man unmöglich von ungeübten Laien ohne spezielle Schutzkleidung entsorgen und einfach so am Straßenrand liegen lassen könne. Das sei doch schließlich Sondermüll. Und der dürfe nur von einer professionellen Sondermüllentsorgungsfirma entsorgt werden.
Mancher kam sich daraufhin vor wie in der Kalten Heimat. Sondermüllentsorgung auf Gomera.
Ergebnis: Die freiwilligen Helfer machten sich ängstlich vom Acker. Um Himmels Willen Sondermüll. Da konnte man sich doch Krebs von holen! So also wurde fürderhin nur “professionell” entsorgt.
Beim anschließenden Wiederaufbau der Häuser war dann aber doch wohl “Nachbarschaftshilfe” zugelassen, oder was? Wohl dem, der arbeitslose Freunde hat. Von denen wird seither wieder in die Hände gespuckt.