„Das ist wertvollste Werbung für La Gomera und für die Kanaren, wichtiger als jede Teilnahme an internationalen Tourismusmessen“, jubelte Inselpräsident Casimiro Curbelo. Merkel sei als Kanzlerin zwischen 2008 und 2011 zwar schon drei Mal auf der Insel gewesen. „Die Berichterstattung der Medien war aber diesmal schon im Vorfeld so groß wie nie zuvor“. Nun ja. Die Meinungen zum Besuch der Kanzlerin waren durchaus geteilt. Während sich die einen in den sozialen Netzwerken der Insel begeistert auf die Schenkel schlugen, meinten andere, die Merkel hätte mal besser Ferien auf Lesbos machen sollen.
Den meisten aber ging der Besuch der Dame voll am Dingens vorbei. Presse war keine zugelassen.
Vergeblich wartete unser PR-begeisterter Inselpräsident mit seinem Blumenstrauß auf die Fotografen.
Die mussten draußen bleiben. Selbst der Valle-Bote bekam kein Exklusiv-Interview.
Zwölf stämmige, deutsche Personenschützer und zusätzlich fünfzehn spanische Leibwächter passten auf, dass niemand der Kanzlerin zu nahe kam. Dazu diverse andere Polizeieinheiten wie etwa Sprengstoffexperten. Außerdem stand eine Tauchereinheit bereit, für den Fall, dass Merkel mal im Meer baden wollte. Die spanische Polizei wollte auf keinen Fall Spaniens Image als sicheres Urlaubsland aufs Spiel setzen.
So also konnte die Kanzlerin – gut geschützt und weiträumig abgesichert – Gomeras Ruhe und Natur genießen. Kein Tourist, kein Terrorist und keine Paparazzi konnten ihr im Wald auflauern.
Auf die Frage, welche Rolle denn Ehemann Joachim Sauer bei dem Besuch spielte, postete ein Resident:
„Der spielte lediglich die Arschgeige“.