Vulkanausbruch

Ausgabe: 112

Hoffentlich bald ausgeblasen.

Die Katastrophe auf La Palma, der jüngsten aller kanarischen Vulkaninseln, kam nicht von ungefähr. Bereits Wochen vorher hatten die Autoritäten gewarnt. Dann spuckte der Vulkan „Cumbre Vieja“ plötzlich Rauch, Asche und glühende Lava gleich aus 15 Schloten. Und er hörte einfach nicht mehr auf. 20 Jahre lang (seit 1971) war er friedlich gewesen. Obwohl er ständig mit kleinen Erdbeben daran erinnerte, dass sich in seinen Tiefen etwas regte: Dort brodelte nämlich der Magma-Kessel.
Die Kanaren machten mobil. Noch in der Nacht wurden die ersten 5000 Einwohner evakuiert. Armas und Olsen schipperten sofort Armee, Feuerwehren und Katastrophenschutz auf die Insel.
Natürlich drehte auch Gomera sofort am Rad. Soziale Netzwerke – vor allem deutsch-gomerianische – gaben stündlich „Frontberichte“ und speisten nach Kräften Weltuntergangs-Szenarien. Seit vor 20 Jahren einige Forscher die Möglichkeit eines größeren Einsturzes der gesamten Westflanke La Palmas und damit die Entstehung eines Megatsunamis andeuteten, ist die Angst vor einem solchen katastrophalen Ereignis nicht nur auf Gomera weit verbreitet. Die wilden Theorien gehen von einem Supertsunami aus, der angeblich 200 Meter hoch Gomera total zu überspülen drohte. Im Jahre 2004 erschien dann auch noch der Thriller „Der Schwarm“ des deutschen Schriftstellers Frank Schätzing.
Damit waren dann mal wieder alle Voraussetzungen für gomerianische Verschwörungs-theorien geschaffen. Bald gab es giftige Wolken, die von La Palma aus den gesamten Archipel bis tief nach Zentraleuropa hinein mit saurem Regen und Lungenentzündungen vergifteten.
Aber alles, was von Gomera aus zu sehen war, war eine gewaltige Rauchsäule auf der Nachbarinsel.
Gomeras Präsident Casimiro Curbelo schlug ernsthaft einen Bombenabwurf vor: „Man fliegt hin, wirft eine Bombe in den Krater, lenkt die Lava in eine bestimmte Richtung und bläst mit der Explosion das Feuer einfach aus“.
Wer braucht Vulkanexperten, wenn man so einen genialen Präsidenten hat?