Seit uns der türkische Sultan ganze Hundertschaften derbster Billigtouristen auf den Hals hetzt (weil die verständlicherweise alle Angst vor seinem Schweinesystem haben), werden die Dollarzeichen in den Augen unserer Kaffeehausbesitzer im Stelzvogelgehege der Playa immer größer. Vor allem die deutschen Barristas erinnern sich plötzlich an ihre schwäbischen Heimatbräuche: „Draußen nur Kännchen“ sagt die Bedienung am Bodensee, wenn man da nur eine Tasse Kaffee trinken will. So soll der Umsatz gesteigert und der Hartzer draußen gehalten werden.
Nun war es bisher ein alter Brauch im Tal, dass sich zum Frühstück an der schicken Uferpromenade, neben den Touris auch stets eine Reihe von Residenten traf. Die einen aßen Kuchen, die anderen ein Bocadillo und wieder andere kamen nur zum Plausch bei einem Cortado. Alle waren Stammgäste und als solche eigentlich immer beliebt. Vor allem in den touristenarmen Jahreszeiten.
Das ist jetzt vorbei. Jetzt nehmen Residenten den, dank Erdogan zahlreich wie nie aufschlagenden Pauschis, die Stühle weg und werden daher knallhart aufgefordert, das Lokal zu verlassen. „Draußen nur Kännchen“ in der verschärften deutsch-gomerianischen Version. Mal sehen, wie der Laden läuft, wenn die Touris wieder weg sind, denkt sich da mancher. Hoffentlich haben die Geier dann genug verdient, um ihr Café auf Gomera zusperren und ein paar Monate am Bodensee Urlaub machen zu können.