Hafengeburtstag!

Foto: Der Valle-Bote

Foto: Der Valle-Bote

Nachdem er nun 10 Jahre lang halbfertig rumgelegen und das Valle verschönert hat wie der Kropf die bayrische Bäuerin, kommt nun mal wieder politisch verbale Bewegung in den neuen Hafen.
Ist aber kaum zu erwarten, weil in diesen Tagen ja mit einem Riesen-Tam-Tam das erste Kreuzfahrtschiff im neuen Hafen von Valle Gran Rey festmacht, und dann rollen die Euroletten nur so über unsere lokalen Bars und Geschäfte. Jedenfalls versprechen uns das die Hafenbauspezialisten, die damit (listig-listig) den neuen Hafen aus der Diskussion gezogen haben. Wenn da jetzt die riesigen Kreuzfahrtschiffe anlegen, dann ist für private Yachten natürlich kein Platz, und dann müssen die – siehste – einen neuen Platz im alten Hafen bekommen.
Und schon – schwupp-di-wupp – werden dann jede Menge Liegeplätze mit tollen Schwimmstegen und allem, was das Herz des gestopften Bootseigners und Chartergastes erfreut, in die idyllische Hafenbucht geklempnert. Romantik? Quatsch! Romantik bringt keine Kohle.
Nun ist das, mit den Kreuzfahrtschiffen im Hafen von Valle Gran Rey, ja zunächst mal erst in der Erprobung. Nachdem die „Alexander von Humboldt“ kurz zu einem Höflichkeitsbesuch festmachte (siehe Foto), soll uns in Zukunft regelmäßig die Reederei „Kristina Cruises“ aus Finnland mit ihrer „Kristina Katarina“ gestopfte Kreuzfahrtpassagiere en masse an Land spülen. Die „Kristina Katarina“ wurde vor mehr als 30 Jahren in Polen gebaut, fuhr zunächst als „Konstantin Simonov“ für eine russische Reederei, später als „Francesca“ und dann als „The Iris“ bei einer israelischen Kreuzfahrtgesellschaft, bevor sie im vergangenen Jahr von der finnischen „Kristina Cruises“ übernommen wurde. Die also soll uns jetzt den Wohlstand bringen.
Maximal 450 finnische Schnabeltässler wird sie für 8 Stunden bei uns an Land spülen. Das einzige, was von denen bekannt ist, ist ein traditionell kräftiger Durst. 450 Glas Bier – das wäre schon was für unsere darbenden Kneipen, aber wahrscheinlich hat die Reederei bereits an Bord mit einigen Hektolitern Wodka bestens vorgesorgt. Ob die sich dann an Land auch noch die Kante geben (können), steht vorerst dahin.
Statt im neuen Hafen eine Sportbootmarina zu bauen und den alten Hafen so zu lassen wie er ist, spekulieren unsere Tourismusexperten lieber auf Kreuzfahrtpassagiere.
By th way: Wo sind denn eigentlich die Chinesen geblieben, für die unser Flughafen erweitert werden sollte?