Bald wieder eröffnet: Castillo del Mar

CastilloNun geht es also endlich wieder aufwärts mit der Kultur auf Gomera. Jedenfalls für alle die, für die nicht Timple und Chacaras schon genug Kultur sind. Nichts gegen Folklore – aber mit der Zeit nervt die hier auf der Insel genauso wie die Wildecker Herzbuben in der kalten Heimat. Das “Castillo del Mar”, Müllers internationale “Kulturbühne im Atlantik”, wird nun in ganz kurzer Zeit wieder ihre Pforten öffnen dürfen. Jedenfalls ist der Thomas, nachdem dienstfreudige Beamte ihm das Ding eigentlich schon hatten abreißen wollen, wieder guten Mutes. Angeblich war das Castillo zu nah an der Küste gebaut – genau wie all die alten Fischerdörfer, die inzwischen ja auch mit dem Bagger einfach plattgemacht worden waren. (Der Valle-Bote berichtete mehrfach).
Anders aber als die Fischer, die vor der Autorität den Kopf einzogen und sich dem offensichtlich Unvermeidbaren fügten, nahm sich Thomas Müller ein Heer von Anwälten und zog mit bebenden Nüstern und wehenden Rockschößen vor Gericht. “Wenn es sein muss, dann gehe ich bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte!”
Es dauerte zwar 5 Jahre, aber dann hatte er tatsächlich seinen Prozess gewonnen. Nix da Abriss! Nun war inzwischen das allseits unbeliebte Küstengesetz, das “ley de las costas”, seinerzeit zum Schutz der Natur von den Sozialisten eingeführt, auf Betreiben der spanischen Hotel-Lobby von der Rechts-Regierung wieder abgeschafft bzw geändert worden. (”Wir müssen die Wirtschaft schützen, nicht die Natur!”)
Und so hatte das oberste Gericht der Kanaren schließlich die gesetzliche Handhabe, dem Thomas Müller in allen Klagepunkten Recht zu geben. Es kann also (zumindest theoretisch) wieder losgehen mit internationaler Musik auf der romantischen alten Bananenverladestation.
Nun hoffen wir natürlich alle, dass der, vor Jahren ja schon einmal vollmundig angekündigte Carlos Santana und ähnlich internationale Acts, tatsächlich auch kommen. Nicht dass uns auch in Zukunft bloß wieder nur “Stars” aus dem RTL-Dschungel-Camp wie Daniel Küblböck zu bespaßen, und angegraute Kaufhaus-Trios mit Chachacha auf die Tanzfläche zu locken versuchen. Hol mal die “Stones” nach Gomera, Thomas! Für die würden wir alle gern 100 Euroletten Eintritt zahlen. Du musst Dich allerdings schon ein wenig beeilen mit dem Engagement. Mick Jagger ist zwar nach wie vor ein absoluter Weltstar auf der Bühne, aber er ist inzwischen leider auch schon über 70. Wäre doch echt schade, wenn wir da eines Tages zu spät kämen.