Denen geht die Zukunft nämlich total am Dingens vorbei. So lange sie als friedliche Schnabeltässler in ihrem Garten auf Gomera sitzen und dem Wachsen ihrer Ganjablüten zuschauen, so lange ist es egal, ob sie keine grünen Bananen mehr kaufen und sich auch sonst um nichts mehr Sorgen machen was nach dem nächsten Sonnenuntergang passiert.
Schlimm allerdings wird es, wenn die alten Knacker auf einmal die Idee haben, mit ihrem verrosteten Säbel zu rasseln, weil sie 70 Jahre Frieden in Europa zu Tode langweilen. Dann marschieren die einen auf der Krim und in der Ukraine ein, die anderen – wie der litauische Verteidigungsminister Juozas Olekas – lassen Panzer und Geschütze an der Grenze auffahren, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Der ehemalige Nato-Oberbefehlshaber Wesley Clark sowie der Exbundeswehrgeneral Egon Ramms faseln bereits von einem „Baltic Gap“ und die Nato lässt daraufhin 50.000 Soldaten an der russischen Grenze aufmarschieren und dort mit den Hufen scharren.
Nato-Oberbefehlshaber Philip Breedlove hält Russland inzwischen für eine weit größere Gefahr als den IS, und der dänische Nato-Offizier Jakob Larsen verkündet bereits öffentlich: „Wir müssen wieder lernen, den totalen Krieg zu führen“. Da fällt einem doch spornstreichs wieder die Rede von Propagandaminister Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast von 1943 ein: „Wollt ihr den totalen Krieg?“
Die alten, halb senilen Scharfmacher, die sich offenbar mal wieder langweilen, trommeln in der Gegend rum, und die Rüstungsindustrie (na logisch) klatscht begeistert Beifall. Die Brüder hätten gegen den totalen Krieg als Marketingmaßnahme nix einzuwenden. Die Cayman-Inseln sind ja auch sicher. Und Sigmar Gabriel hat seine guten Vorsätze zur Begrenzung deutscher Waffenexporte in Krisenländer ratz-fatz über Bord geschmissen und exportiert nun das Doppelte.
Alle, die sich bei uns über korrupte Bananenpolitiker beklagen, sollten lieber dankbar dafür sein, dass die Jungs mit solchen Peanuts beschäftigt sind und ihre schmutzigen Finger wenigstens vom Abzug lassen.