„Setzt aufs Klosterdach den Roten Hahn!“ sangen die brandschatzenden Landsknechtshorden, wenn sie im Mittelalter plündernd und raubend durch die Lande zogen und nichts als verbrannte Erde zurückließen.Was sind das nur für Leute, die aus Spaß und Dollerei ihre eigene Insel abfackeln? Sind das Pyromanen, die ihrem Psychiater heimlich von der Coach gesprungen sind? Wohl kaum. Weit eher sind es hirnkranke Opfer der spanischen Jugendarbeitslosigkeit, die das Zündeln als Zeitvertreib oder gar als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme entdeckt zu haben glauben.
Wenn sie erwischt werden, dann drohen ihnen bis zu 20 Jahre Gefängnis – aber wohl nur dann, wenn sie die Polizei rechtzeitig in Schutzhaft nimmt. Werden sie nämlich von ihren Landsleuten erwischt, dann werden ihnen (wie man uns mehrfach versicherte) “die Eier abgeschnitten”. Die Wut ist verständlich. Schließlich verbrannten in diesem großen Feuer an die 5000 Hektar Wald- und Buschland in fast allen Gemeinden der Insel. Außerdem an die 40 Häuser und große Teile des Nationalparks Garajonay, einem Weltnaturerbe der UNESCO. 10% der Insel sind verbrannt. Tröstlich immerhin: 90% unseres Paradieses blieben verschont. Wir auch.