Mitarbeiteraufrüschung ist natürlich nur eine einzige, eine winzige Maßnahme zur Förderung des Qualitätstourismus auf La Gomera. Da müssen in unseren Restaurants jetzt noch weitaus aufwändigere Verbesserungen vorgenommen werden. Doktor Weber muss zunächst mal ganz dringend pharmazeutische Hallo-Wach-Pillen gegen die allgemeine gomerianische Schneckenkrankheit, die “Caracolitis gomeriensis”, verschreiben, und die Apotheke sollte das Zeug dann in größeren Mengen vorhalten, damit sich zwischen den Knien der Gäste während des Wartens auf ihr Menü keine Spinnennetze mehr bilden. (Der Valle-Bote berichtete darüber bereits vor Jahren – leider ohne jede Reaktion). Gegen so etwas kann auch unser bester Sternekoch nicht ankochen.
Überhaupt gilt es nun das Restaurant-Angebot dem Geschmack der neuen, der anspruchsvollen Qualitätstouristen anzupassen. “Pata-Negra-Schinken” für hundert Euroletten das Kilo ist zwar ein Anfang, reicht aber bei weitem nicht aus, um Gomera als Ferienziel für den Gourmet attraktiv machen zu können. Wo ist beispielsweise der mild gesalzene russische Kaviar? Den billigsten (Osietra) kann man doch schon für 1.300 bis 1.700 Euro einkaufen.
Imperial Kaviar kostet eine Kleinigkeit mehr: 1.300 bis 2.000 Euro das Kilo. Und das Beste vom Besten: Beluga Malossol zum Kilopreis von 2.220 bis 4.500 Euro.
Dazu vielleicht ein Fläschchen 1A Champagner zB Roederer Cristal Brut für 8.775,00 € Frische Austern? Fehlanzeige. Dabei gibt es die billigste, die chinesische Felsenauster, schon für 2 Euroletten das Stück. In Europa heißt sie „fines de claires“ oder „Marennes-Oléron“. Damit dominiert China den Weltmarkt. Rund 80 Prozent der Edelmuscheln werden dort geerntet und bei Lidl oder Aldi verkauft. Europäische Austern sind da wesentlich teurer.
Hummer: Im Restaurant kosten die Tiere zwischen 50 und 115 Euro pro Kilo, Restaurantbetreiber können das Kilo kanadischen Hummers auch schon für 17 bis 25 Euro über den Großhandel beziehen. Solomillo von massierten Kühen aus Japan, “Kobe”-Fleisch, kostet zwischen 400 und 600 Euro pro Kilo. (Gibt es im Spar-Markt natürlich nicht). Angeblich fehlt den japanischen Schlachthäusern die EU-Zulassung.
Das Kilo Gänse-Stopfleber kostet ab 60 Euro aufwärts. Ist aber eine üble Tierquälerei und deshalb auf Gomera nicht zu empfehlen. Wer so was frisst, der soll auch künftig seine Ferien ruhig woanders verbringen.