und wandelt sich von einer Insel der Beknackten zum Ferienparadies der Sonderklasse und lässt den Kaspar niesen und kämpft um die fleischfreie Frikadelle und rettet den bayrischen Bergdelfin und hilft dem armen Deutschland und bietet täglich frischen Krieg und lässt den Urinoco zu Tal strömen und säuft bis der Urwald wächst und verbreitet in aller Welt das Bananenbuschtrommelgramm.
Auf Gomera ist der Normale beknackt und der Beknackte normal. Um also reif für die Insel zu sein, ist ein gewisses Maß an Abgedrehtheit unerlässlich“, zitierte bereits im März 1994 die “Braunschweiger Zeitung“ die „souveräne Position des Valle-Boten im internationalen Pressewesen“.
Und die „Westfälische Rundschau“ schrieb: „Am Valle-Boten, der sich als unabhängig, überparteilich und abgedreht bezeichnet, kommt auf Gomera, wo jeder zwanzigste Bewohner aus Deutschland stammt, niemand vorbei. Selbst im abgelegensten Bergdorf liegt er neben urigen Töpferarbeiten aus“.
Die Jahre sind ins Land gegangen. Längst bemüht sich Gomera nach Kräften, von einer „Insel der Beknackten“ zu einem Ferienparadies der Sonderklasse zu werden, das Gran Canaria oder Mallorca all die gestopften Qualitätstouristen abspenstig macht, die dort ja seit Menschengedenken die Kuh fliegen und die Bevölkerung stinkend reich werden lassen. Zwar sind auf Gomera bei weitem nicht alle von dieser Entwicklung begeistert, aber wann hätte man je die Frösche gefragt, ob man das Wasser im Teich ablassen soll?
Und so wollen wir unserer Chronistenpflicht nachkommen und in einem weiteren – diesem 3.Band – darüber berichten, wie Gomera in den folgenden Jahren mit Riesenschritten dem Paradies entgegen ging – ein Entwicklung übrigens, die bis auf den heutigen Tag keinesfalls als abgeschlossen bezeichnet werden kann.
Vierzehn Jahre aufopfernder Redaktionsarbeit, in denen wir die gomerianische Inselwelt nun schon mit unserem meinungsbildenden Medium versorgen, liegen hinter uns. Kein Mensch glaubte damals, im November 1992, dass wir das 10 Jahre lang durchhalten würden. Wir selbst nicht. Aber wie Sie sehen, wir schreiben immer noch. Und alle, die uns damals prophezeiten, dass wir garantiert ganz fürchterlich auf den Bauch fallen würden mit dieser unserer voll abgedrehten Inselzeitung, die haben sich geirrt. Aber hallo!
Heute wird der Valle-Bote nämlich in der ganzen zivilisierten Welt mit Begeisterung gelesen – von Alaska bis Jerusalem, von Lappland bis Santorin, von Boston bis Bodrum in der hinteren Türkei.
Natürlich beileibe nicht von jedem. Die meisten Zeitgenossen haben ja inzwischen gar keine Zeit mehr für Schabernak. Die sind total damit beschäftigt, ihren Reichtum zu mehren, ein dürres Model ins Bett zu kriegen bzw sich von Bum-Bum-Boris mal eben auf die Schnelle schwängern zu lassen, Abteilungsleiter bei der Düsseldorfer Tretminenmanufaktur zu werden oder sich gar mit dem Bau von umfangreichen Müllverbrennungsanlagen nach und nach eine Goldene Nase zu verdienen.
Die anderen aber, die – wie wir – genau wissen, dass man spätestens nach dem zweiten Kotelett satt ist, dass man all diese so furchtbar wichtigen Pappnasen in Kultur, Politik und Wirtschaft ja eigentlich gar nicht mehr ernst nehmen kann, dass das Leben auch ohne allzu viel Frust durch Arbeit trotzdem ganz schön lustig und leider viel zu schnell wieder vorbei ist – die sind unsere treuen Leser.
Und speziell für die machen wir auch unsere abgedrehte Zeitung. Selbst vierzehn Jahre nach Erscheinen der ersten Ausgabe mit immer noch dem (fast) gleichen Spaß an der Sache und immer noch regelmäßig nach Bock- und Wetterlage.
Nach wie vor pfeifen wir auf political correctness und die Sorgenfalten all dieser graumausigen Bedenkenträger, wie sie bei anderen Zeitungen den Ton angeben.
Schön wäre es, wenn auch Sie sich einreihen würden in unsere deutsch-gomerianische Spaßgesellschaft am Rande der besiedelten Welt. Ob nun als renitente Residenten oder als schnelle Urlaubsinsulaner der anderen, nämlich der sympathischen Art. Egal. Als Leser sind Sie uns stets willkommen.
Wenn Sie jedoch – trotz all unserer Mühen – über unseren abgefahrenen Valle-Boten partout nicht lachen können; wenn Sie zu den Zeitgenossen zählen, die sich von BILD ihre Meinung bilden lassen; wenn Sie gar ZEIT oder FAZ für das Maß aller Realitäten halten – dann werden wir Sie schon davon überzeugen, dass die Wirklichkeit doch eines Tages vor dem journalistischen Sachverstand des Valle-Boten kapituliert.
Die Bücher des Valle-Boten erhalten Sie für je 14,50 € (fast) überall, wo es auch den Valle-Boten gibt. Bei Bestellungen aus dem Ausland (am einfachsten über diese website) kommen je Band dann leider noch 5 € für Porto und Verpackung hinzu.